XOFF – Lust eine künstlerische Auszeit zu nehmen?

Unter der Decke baumeln silberne Ballons, an ihren Schnüren wiegen sich transparente Karten im Luftzug. Einige sind beschrieben: „Wie hält man jemanden fest, wenn man alle Hände voll Zutun hat?“ Andere spielen mit dem Kontrast von blauem Himmel und orangenem Feuer. Eine Kooperation mit einer befreundeten Dichterin.

Sie liefert die Texte, Julia macht die Fotos und stellt beides aus. Aber eben nicht auf die konventionelle Art, sondern mit einer Installation als Blickfang. Den Gegenpol bilden die schwarz-weiß Porträts auf der anderen Seite des Zimmers, die ohne viel Chichi, einfach an der Wand hängen. Bilder einer jungen Frau, die Doreen eingefangen hat, während sie gelassen auf einem Hocker posiert und dabei spürbare Ruhe ausstrahlt.
Ursprünglich haben Julia und damals noch Johanna nach einem Raum gesucht, in dem sie den Alltag für ein paar Stunden auf Stand-by stellen und sich künstlerisch ausleben können. In der neuen Neustadt in Magdeburg haben sie den perfekten Ort dafür gefunden.

Letztes Jahr haben sie eröffnet, zu der Zeit aber noch hauptsächlich ihre eigenen Arbeiten ausgestellt. Das Konzept des XOFF (übrigens gesprochen x off) hat sich seit dem transformiert und den Gegebenheiten angepasst.
Nach und nach kamen immer mehr regionale Künstler dazu, die Lust hatten ihre Werke in dem kleinen Atelier zu zeigen.
Seit dem hat sich in den Räumen viel getan. Auf den ersten Blick wirkt es rustikal, auf den zweiten wird aber schnell klar, warum Julia und Doreen hier so gerne arbeiten. Früher war der helle Hauptraum dunkel und wenig einladend. Nun wurde alles auf den Kopf gestellt und umgebaut. Jetzt fällt durch die Fenster warmes Licht und bietet die perfekte Grundlage für die vielen Fotos, die hier gemacht werden.

Umbauarbeiten

Seit im Frühjahr Doreen eingestiegen ist, liegt der künstlerische Schwerpunkt des XOFF in erster Linie auf der Fotografie. Deshalb ist das erste, was man von dem Atelier sieht, die neue Dunkelkammer. Nicht lange her, da war das hier noch eine Bar. Die wurde aber kurzerhand umfunktioniert. In pinken Buchstaben prangt das Logo an der Wand, ein kleines Sofa steht in der Ecke, die Entwicklungsschalen und Zangen liegen auf dem Tisch. Von den Schwierigkeiten es mit sich bringt eine geeignete Dunkelkammer zu finden, können beide ein Lied singen.
Bisher mussten sie ihre Fotos in abgedunkelten Bädern entwickeln. Das Improvisieren wurde aber langfristig zu aufwendig, deshalb haben sie das Projekt in Angriff genommen. Sie wollten aber nicht nur sich selbst, sondern auch anderen FotografInnen die Möglichkeit bieten hier ihre Fotos zu entwickeln. Deshalb ist daraus einfach eine Gemeinschafts-Dunkelkammer geworden, die jedem offen steht.

Dunkelkammer

Immer am dritten Freitag im Monat kann jeder zum OFFenen Treffen ins XOFF kommen der Lust hat Kunst zu machen oder Kunst zu sehen. Dann wird zusammengesessen und sich ausgetauscht, Ideen besprochen oder gleich ausprobiert. Hier kann man von Künstlern lernen oder auch etwas weitergeben. Es ist ein Begegnungsort für Kunst, ein Labor für kreatives experimentieren.
Julia und Doreen wollen aber noch einen Schritt weiter gehen. Für die Zukunft sind auch Workshops im XOFF geplant. Auf der Agenda stehen dann Einführungskurse für die Dunkelkammer, Fotografieworkshops in der Gruppe und auch private Coachingsstunden zum Beispiel für Porträtfotografie. Auf Instagram informieren die beiden darüber, wann es
so weit ist.

Schaut doch einfach auf dem Instagram Account vom XOFF vorbei: